Geschichte

Alberschwende wurde 1227 erstmals urkundlich unter dem Namen "Albrichswendi" erwähnt. Jedoch wurde Alberschwende schon sehr viel früher besiedelt.

Schon 15 vor Christus, als die Römer in Bregenz ein Militär- und Wirtschaftszentrum aufbauten, wurde Alberschwende als Jagdgebiet genutzt.

Die Grafen von Bregenz verwalteten in der Zeit zwischen 1000 und 1100 das Gebiet um Bregenz und errichteten in Alberschwende eine Kirche. In diese Kirche soll der seelige Merbod als Pfarrer gekommen sein und über sein Bitten soll Graf Rudolf die Kirche Alberschwende samt Besitzungen an das Kloster Mehrerau geschenkt haben. Am 23. März 1120 soll Merbod in Alberschwende den Martyrertod erlitten haben.

Gemeindemäßig und kirchlich dürften jedenfalls von Anfang an alle jetzt zu Alberschwende zählenden Ortsteile eine geschlossene Einheit gebildet haben, Albrichsschwende. Grundbesitzmäßig gab es ursprünglich die Grafen von Bregenz beziehungsweise Montfort, daneben die Grafen von Pfullendorf und das Kloster Mehrerau.

Die ursprünglichen Grafen statteten die Kirchen und Klöster großzügig mit Grund und Einkünften aus, gaben aber nie die Gerichtsbarkeit aus den Händen. In Alberschwende steht heute noch die Linde, unter der nach Überlieferung Gericht gehalten wurde.

Bis 1451 hielt vermutlich der Landammann des Grafen Gericht in Alberschwende. Danach ist Alberschwende und Lingenau als Doppelgericht vom Hofsteig freigekommen. Die Gerichtsgrenze zwischen Alberschwende und dem Hofsteig war der jetzige Hoferbach. Es wird angenommen, dass der ehemals hofsteigische Teil von Alberschwende zwischen 1574 und 1589 an das Gericht Alberschwende gekommen sein muss. Um 1600 trennte sich das Gericht Alberschwende von Lingenau.

1806, während der napoleonischen Kriege wurde im Frieden von Pressburg Vorarlberg an das Königreich Bayern abgetreten. Die bayrische Regierung hob die alte Gerichtsverfassung auf. Statt der bisherigen 24 Gerichte gab es nun 6 Landgerichte in Vorarlberg (Bregenz, Dornbirn, Feldkirch, Bludenz, Bezau, Schruns). 1814 nach dem endgültigen Untergang Napoleons kam Vorarlberg wieder an Österreich zurück.

Da der Pfarrhof Alberschwende zweimal und das Gerichtsgebäude einmal abbrannte, ist es sehr schwierig, über die Entwicklung von Alberschwende als Dorfgemeinschaft Gültiges zu sagen. Sicher ist, dass Alberschwende schon um 1500 eine bedeutende Bevölkerungszahl aufgewiesen haben muss, sonst wäre es nicht eine eigene Gemeinde, eine eigene Pfarre und ein eigenes Gericht geworden. Trotz Kriegen, Seuchen und Hungersnöten ist die Einwohnerzahl stetig gestiegen und hat im Jahr 2000 die 3000-er Marke überschritten.